Psychische Krankheiten gehören inzwischen zum Alltag unserer Gesellschaft: Burnout, Magersucht oder Depressionen sind nur einige der bekannteren seelischen Störungen gegen die viele Menschen oft machtlos sind. Psycholog*innen, Krankenpfleger*innen und Therapeut*innen stehen dabei jeden Tag vor großen Herausforderungen. Sie sind die Gesichter der neuen Real-Live TV-Doku. Mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer der größten psychiatrischen Kliniken Deutschlands geben tiefe Einblicke in ihre Arbeit. Sie wollen auf Krankheiten aufmerksam machen, die viele Menschen betreffen, über die aber nur wenige offen sprechen.

Die Protagonist*innen

Pro Episode werden abwechselnd drei bis vier Mitarbeiter*innen aus dem Klinik-Team begleitet. Vom Dienstbeginn bis zum Feierabend, ob früh am Morgen oder mitten in der Nacht. Das Klinikpersonal steht im Fokus. Durch sie bekommen die Zuschauer*innen einen detaillierten Einblick in die unterschiedlichen Krankheiten und die Psyche der Patient*innen.  Dabei wissen Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, sowie therapeutische und psychologische Fachleute vorher nie, was sie im Einsatz erwartet. Die Kamera ist hautnah dabei und dokumentiert den Alltag der Mitarbeiter*innen und ihrer Patient*innen.

Claudio Roncone, 30
Gesundheits- und Krankenpfleger

Unsere Patienten stecken in einer Lebenskrise – was sie brauchen, sind Menschen, die sie an die Hand nehmen und helfen.“

Martina Heinke, 46
Sozial- und Pflegetherapeutin

Die Arbeit mit Borderline-Patienten ist sehr intensiv, weil man erst sehr viel Vertrauen aufbauen muss. Dann aber ist viel Veränderung möglich.“

Moritz Desinger, 32
Psychologe

„Immer wieder bringt uns die Polizei Patienten, die sind für sich und andere eine Gefahr. Und wir sind dafür da, erstmal die Kuh vom Eis zu holen.“

Melanie Rautert, 44
Pflegefachfrau

Ich konnte mir lange nicht vorstellen, in der Psychiatrie zu arbeiten, weil ich Vorstellungen davon hatte, wie aus alten Filmen.

Simon Navarro, 28
Krankenpfleger Suchtstation

„Wenn die Suchtpatienten entgiften, kommt es immer wieder zu Streit und Stress wegen Kleinigkeiten.“

Celine Krischer, 34
Gesundheits- und Krankenpflegerin

Wenn depressive Patienten sich zum ersten Mal öffnen und wieder lächeln oder sich einer Gruppe anschließen, dann weiß man, dass man richtig ist, wo man ist.“

Dr. Petra Hünold, 60
Chefärztin

„In der Behandlung psychisch kranker Menschen komme ich mir oft vor wie Sherlock Holmes.“

Stefan Kühnhold, 58
Chefarzt Sucht- und Rehazentrum

Es vergehen im Schnitt 5-7 Jahre, bis ein Patient sich entschließt, wegen seiner Sucht in ein psychiatrisches Krankenhaus zu begeben. Und dann kommen wir und stehen vor der Herausforderung, die Ursachen zu finden.

Britta Friis, 49
Sporttherapeutin

„Viele meinen, die sind alle bekloppt hier, aber ich habe festgestellt, dass es sehr interessante Menschen sind.“

Andreas Karlsburg, 58
Krankenpfleger

Wir bekommen Patienten, die fühlen sich verfolgt, sehen Dinge, die wir nicht sehen – die kommen gegen ihren Willen, weil das Gericht das so entschieden hat.“

Mareike Bäsler, 40
Oberärztin Sucht-Reha

Ich sage nicht, dass ich Angst hab vor meinen Diensten, aber jedes Mal, wenn ich losfahre, habe ich Respekt vor dem, was passieren könnte.“

Robin Sporkmann, 30
Gesundheits-und Krankenpfleger

Die Zwangsjacke ist zum Glück Vergangenheit, aber es gibt heute andere Maßnahmen, um jemanden daran zu hindern, andere Patienten zu verletzen.

Corinna Silberg, 31
Psychotherapeutin

Einem Patienten aus Selbstschutzgründen die Freiheit zu entziehen, damit er sich und andere nicht verletzt, ist eine große Herausforderung für mich, aber manchmal muss ich es machen.“

Andrea Thielmann, 34
Gesundheits- und Krankenpflegerin

Manchmal muss man es aushalten, dass Patienten nicht mehr leben wollen. Da komme ich auch mal an meine Grenzen.“

Theresa Luthermann, 40
Ergotherapeutin

Man muss immer erst Beziehungsaufbau betreiben mit den Patienten, wenn sie das erste Mal zu uns kommen. Sich selber zu verstehen, was mit mir los ist, das dauert seine Zeit.

Die Patient*innen

Die Patient*innen werden nur dann personalisiert und erkennbar gemacht, wenn dies aus therapeutischer Sicht zu verantworten ist. Viele Einsätze, vor allem in Akutsituationen, werden nachträglich im Schnitt verfremdet. Damit schützen wir Patient*innen und schärfen den filmischen Fokus auf das Team unserer Protagonist*innen. Sie machen über O-Töne die Geschichten der Patient*innen und ihren Weg zur Heilung erlebbar.

Behandelt werden in der Klinik verschiedene psychiatrische Krankheiten, wie Depression, Psychosen, Neurosen, Borderline, Burnout und auch Drogenabhängigkeit. Das fachkundige Personal fängt die Patient*innen auf. Manche kommen nur für wenige Tage. Andere müssen monatelang stationär behandelt werden.

Das Format

Die Zuschauer*innen erleben den Arbeitstag in einer Suchtklinik und Psychiatrie. Durch Einblicke in Diagnostik und Therapie lernen die Zuschauer*innen Menschen und ihre psychischen Erkrankungen kennen. Sie erleben über die Protagonist*innen die Probleme der Betroffenen hautnah, erfahren mehr über mögliche Krankheitsauslöser und lernen wie eine Genesung möglich ist. Sie geben wichtige Hintergrundinformationen über psychiatrische Erkrankungen, ihre Erscheinungsbilder und Behandlungsmethoden.

In der Parallelmontage gelangen die Zuschauer*innen an unterschiedliche Handlungsorte: Stationen, Patientenzimmer, Behandlungsräume, Sporthallen, Kreativzimmer und das Freigelände. Sogar die geschlossene psychiatrische Abteilung öffnet dem Kamerateam ihre Türen und gibt Einblicke in eine wenig gezeigte Welt. Situativ und in gesetzten O-Tönen ordnen die Protagonist*innen das Geschehen ein, erklären ihr eigenes Handeln sowie das ihrer Patient*innen.

Je nach Krankheit, begleitet das Kamerateam Patient*innen mit ihren Ärzten*innen und Therapeut*innen über mehrere Folgen bis hin zur Entlassung.

Die Episoden

Jede Episode mischt etwa 3-5 Handlungsstränge mit in sich abgeschlossenen Geschichten. So begleiten wir dieselben Patienten a) bei diversen Einzelereignissen als auch b) über mehrere Folgen hinweg. Die Zuschauer erleben die Patienten von Folge zu Folge von ihrer Einlieferung/Ankunft über abwechselnde Therapien und Stadien ihrer Behandlung bis hin zur Entlassung sowie ggf. anschließend bei ambulanten Behandlungen.
Je Folge gibt es mehrere Mischmöglichkeiten: Neuankömmlinge, Kurzzeitpflege, Dauerkranke, Klinik-Abgänger und Rückfallpatienten.

Abwechselnd bildet einer von diesen den jeweiligen Hauptstrang einer Folge, dieser ist titelgebend und bekommt mehr Sendezeit als die anderen Teilgeschichten. Jede Folge endet mit einem der anderen Fälle und zwar so, dass das Ende offen und spannend bleibt und die Zuschauer zum Dranbleiben animiert.

Die Klinik

Das LWL-Krankenhaus in Warstein (Sauerland/NRW) ist eines der traditionsreichsten des Landes, gegründet 1903 als „Provinzial-Irrenanstalt“. Heute ist die Einrichtung eine der modernsten Spezialkliniken für psychisch kranke Menschen in ganz Deutschland. Sie gehört zu einem bundesweiten Klinikverbund.

Das Klinikgelände ist weitläufig. Die einzelnen Abteilungen verteilen sich auf mehrere Gebäude. Die Haupthäuser stammen aus der Kaiserzeit, daneben finden sich hochmoderne Neubauten.